Wer zeltet, braucht eine Isomatte. Kurz gesagt ist das eine Schlafunterlage, die zugleich als Polster dient und vor Kälte schützt. Aber wie viel Kälteschutz ist nötig, und wie viel Polsterung? Und was darf das ganze wiegen? Brauchen Kinder andere Isomatten als Erwachsene? Und wie robust muss so eine Matte sein? Kinder und Eltern testen!

Isomatten-Vergleich

Mit Isomatte, Biwaksack, Schlafsack, Tarp in der Natur

In den vergangenen ca. 20 Jahren haben wir jede Menge Erfahrungen mit Isomatten gesammelt (bzw. erschlafen). Als wir noch allein oder zu zweit durch die Natur gewandert sind, war alles ganz einfach (und leicht) : Isomatten (die Kleinsten und Leichtesten) und Schlafsäcke in den 2-Personen Biwaksack gesteckt, vielleicht noch ein Tarp drüber, und fertig war das Schlafzimmer.

Kind erforscht die Isomatten im Zelt

Mit Kindern wird alles etwas komplizierter. Wir nehmen seither lieber ein Zelt mit nach draußen, und die Kinder bekommen ihre eigenen Isomatten. Angefangen haben wir mit günstigen möglichst robusten Matten, die sich auch zwanglos in zwei Teile schneiden ließen. Dazu später mehr. Jetzt erstmal ein Überblick über Typen von Isomatten und deren Eigenschaften. Danach folgen unsere Praxiserfahrungen aus langjährigem Isomatten-Vergleich im Familien-Test.

NameGewichtR-WertDickeTyp
Therm-A-Rest ProLite4802,42,5s😐
Therm-A-Rest ProLite Plus5703,43,8s😐
Decathlon Forclaz Trek 500 L8202,32,5s🙂
AmazonBasics1950?5s🙂
Therm-A-Rest Z LITE4102,22k🙂
Therm-A-Rest Z-Lite SOL4802,62k🙂
Happy People Liegematte300?1,3k🙂
Therm-a-Rest NeoAir XLite3503,56,3l😐
Therm-a-Rest NeoAir XTherm4305,76,3l😡
Exped SynMat HL3653,37l😐
Exped SynMat UL4503,37l😐
Exped SynMat HL Duo Winter10505,29l😡
Sea to Summit UL insulated air mat4803,15l😐
Decathlon Forclaz Trek 700 Air L5101,65,5l-🙂
Exped DownMat HL Winter4757,09d😡

Tabelle zum Vergleich der wichtigsten Isomatten. Daten jeweils der normalen Größe. R-Wert: Kälte-Isolation, größer ist besser ; Typ: s = selbstaufblasend, k = klassische Schaumstoffmatte, l = Luftmatratze modern, l- = klassische Luftmatratze, d = Daunen-Luftmatratze ; Preis: 🙂 = niedrig, 😐 = mittel, 😡 = hoch.

Typen von Isomatten

Probeliegen auf einer klassischen Luftmatratze

Ganz klassisch sind die einfachen Luftmatratzen. Neben dem Badesee sind die auch fürs Campen zu gebrauchen. Allerdings isolieren sie schlecht und schlafen tun die meisten Menschen auch nicht gut darauf. Also lieber am See lassen.

Schaumstoff- und selbstaufblasbare Isomatten im Zelt verteilt

Der zweite Klassiker, die Schaumstoff-Isomatte, isoliert auch nicht besonders gut und ist nur bequem, wenn man besonders dicke Exemplare wählt. Dann verbrauchen sie allerdings besonders viel Platz im Gepäck. Dafür ist die Handhabung unschlagbar einfach: ausrolle/entfalten und drauflegen. Die Haltbarkeit ist gut (ok, unsere Kinder machen auch da Löcher rein, aber zumindest bleibt die Nutzbarkeit).

Selbsaufblasende Isomatte im Gelände

Viel bequemer bei deutlich kleinerem Packmaß liegt es sich auf selbstaufblasenden (Achtung Werbegag – ehrlicher wäre nach unserer Erfahrung „zum kleinen Teil selbstaufblasbaren“) Isomatten. Die besitzen innendrin eine Schaumstoffstruktur, die sich beim Ausrollen der Isomatte ausdehnt und Luft durch ein Ventil ansaugt. Allerdings sind diese Matten durchaus nicht unzerstörbar. Ein Reparaturset ist sinnvolles Gepäck. Leichter oder deutlich wärmer als die klassischen Schaumstoffmatten sind sie nicht. Dafür je nach Dicke etwas bequemer für Erwachsene.

Kind auf luftgefüllter Isomatte

Beim Gewicht wie auch der Wärme­isolierung helfen moderne luftgefüllte Isomatten. Die müssen von Hand (oder Mund) aufgeblasen werden und sind sozusagen die hi-tec Version der Luftmatratzen. Mitunter „rascheln“ sie etwas beim drauf herumrollen. Dafür sie sie warm und bequem. Besonders die leichten Exemplare sind dafür noch empfindlicher als ihre selbstaufblasenden Geschwister und sollten unbedingt nur gemeinsam mit einem Reparaturset auf Wanderschaft gehen.

Eine moderne luftgefüllte Isomatte wird mit Pumpsack aufgepumpt

Für ganz extreme Unternehmungen, also z.B. gewisse Touren im Winter, gibt es daunengefüllte Isomatten. Die isolieren wirklich sehr gut gegenüber dem kalten Boden (hoher „R-Wert“). Aber sie sind auch teuer, und vor allem – wie alles mit Daunen – empfindlich gegen Feuchtigkeit. Aufblasen sollte also keinesfalls mit Atemluft geschehen. Wie auch bei den normalen luftgefüllten Isomatten bietet sich ein Pumpsack an, für geringes Extra-Volumen und Gewicht.

Viele Möglichkeiten also – was davon ist am praktischsten für eine wanderfreudige Familie?

Die richtigen Familien-Isomatten

Kind schläft auf Falt-Isomatte in der Natur

Verschiedene Isomatten-Kombinationen haben sich für uns bewährt. Für kleine Kinder hatten wir Stücke von Schaumstoff-Isomatten (geschlossenporig) dabei. Eine Falt-Isomatte ergibt so günstig, leicht und beinahe unzerstörbar kleine Matten für gleich zwei Kinder. Und dank geringen Gewichts der kleinen Kinder ist die eigentlich nicht so weiche Matte für die Kleinen immer ausreichend kuschlig und gemütlich.

Zelt, bestückt mit selbsaufblasbaren Isomatten

Wir Eltern schlafen gerne auf den leichtesten selbstaufblasenden Therm-a-Rest Isomatten. Die sind nicht super-bequem und nicht super warm, aber ein unkomplizierter Kompromiss bei tragbarem Gewicht. Allerdings wollen nun auch unsere größer werdenden Kinder diese Matten haben. Und wir selbst werden immer bequemer. Somit haben wir uns etwas weiterentwickelt …

luftgefüllte Duo-Isomatte für die ganze Familie

Um die modernen luftgefüllten Matten sind wir lange herumgeschlichen. Eigentlich ein super Kompromiss aus Wärme, Bequemlichkeit und Gewicht, sollten sie doch verflixt empfindlich sein. Und dann auch noch wie verrückt knistern (besonders der Klassiker, die NeoAir). Aber zu unserer Überraschung haben wir das perfekte Modell für uns darunter gefunden: Exped SynMat HL Duo (gibts in breit, schmal und warm) – groß genug für eine ganze kleine Familie, mit (für unsere Ohren) ziemlich wenig Rascheln und ziemlich viel Comfort bei geringem Gewicht und Größe. Super!

So sind wir aktuell zu fünft im Zelt mit drei Isomatten unterwegs. Eine große Duo-Matte in der Mitte, rechts und links je eine selbstaufblasende leichte Therm-a-Rest Matte. Das passt so perfekt in unser Zelt, verrutscht viel weniger als andere Kombinationen und bietet uns allen schöne Schlafplätze.

Wichtige Tipps

Mit Auto und Zelt und viel Gepäck unterwegs

Wer statt mit Rucksack eher Campingurlaub mit Auto und Zelt plant, kann natürlich auf das leichte Gewicht verzichten. Damit wird die Wahl viel einfacher – eine beliebige billige, dicke und schwere Isomatte, am Ehesten von den selbstaufblasbaren Modellen, kann dann hervorragende Dienste leisten.

Camper beim Reparieren einer Isomatte

Egal ob mit Auto oder zu Fuß unterwegs: Sobald Luft im Spiel ist, unbedingt Reparaturset einpacken. Reparieren ist zum Glück mittlerweile ganz einfach geworden. Bei Therm-a-Rest sogar mit lebenslanger Garantie, wenn der Schaden unverschuldet ist. Das wird insbesondere bei „Delaminierung“ wichtig, wenn sich also die Isomatte innen drin auflöst. Das passiert bei jeder Marke irgendwann und ist nicht mehr reparabel – aber bei diesem einen Hersteller durchaus umtauschbar. Also, einmal investiert, dafür lange Freude im Outdoor-Leben!

Kind beim Probeliegen der Duo Isomatte für zwei Personen

Unser Fazit: für alle, die zu zweit Gepäck für die ganze Familie tragen, sind die Ultralight-Modelle gerade leicht genug (klassisch und gut: ProLite). Spezielle Kinderisomatten zahlen sich nicht aus, weil die „Kleinen“ erst keine Ansprüche habe, dann verflixt schnell wachsen und die Ansprüche dann auch steigen (wenn sie einmal beim Mama oder Papa auf der „Luxus“-Matte kuscheln waren). Auch besonders warme Winter-Modelle sind für die meisten typischen Camping-Touren mit Kindern nicht nötig. Für Matten mit Luftfüllung spricht das oft praktischere Packmaß und, dass sie etwas weicher sind. Wegen der moderaten Geräuschentwicklung mögen wir gerne die SynMat. Die „Duo“-Isomatte, eigentlich für zwei ausgewachsene Personen, hilft, das Zelt „verrutsch-sicher“ auszulegen und bietet manchmal sogar noch Platz für kleinere Kuschelkinder – für Wiederholungs-Zelter eine gute Investition. So kommen im Zelt auf die eine oder andere Weise alle Familienmitglieder gut zu ihrer kuschlig weichen warmen Schlafunterlage.

 
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3 Kommentare

Ursula Vogler · 15. Juni 2020 um 21:35

Das klingt sehr detailliert und fachlich kompetent

Suesta · 17. Mai 2021 um 21:31

Hallo. Echt tolle Seite. Danke für die vielen hilfreichen Infos. Was habt ihr für Erfahrungen hinsichtlich „Stillen“ gemacht? Kann mir vorstellen, dass es passender wäre wenn die Schlafmatten der Mutter und jene des Babys die selbe Höhe aufweisen, was zb bei der Exped duo der Fall wäre.. mit einem Stück Faltmatte fürs Baby und einer aufblasbaren Expedmatte für mich, stell ich mir das eher schwierig vor. Oder muss ich einzig noch an meiner „Stilltechnik“ arbeiten? Wie war das bei euch? Danke und lg

    Diana · 19. Mai 2021 um 10:52

    Als unsere Kinder noch Stillkinder waren, hatten wir nur die flachen Isomatten. Also quasi keinen Höhenunterschied beim Schlafen. Und meist sind sie durch das Stillen am Ende sowieso in meinem Schlafsack „gelanden“. Das wäre mit Höhenunterschied von 15cm bestimmt unerfreulich bis unmöglich. Mein Praxiserfahrung mit den Kuschlkindern und der Exped Duo sprechen für deine Vermutung, dass das eine gute Variante ist fürs Stillen. Je nach Platzbedarf würde ich schon fast behaupten, dass ein Stillkind und zwei Erwachsene mit wenig Platzbedarf auch auf der Duo Platz habe könnten. Zumindest zwängt sich unser Kleinester immer wieder gern dazwischen und wir schlafen trotzdem irgendwie (ich sage nicht, dass das bequem ist ;).

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