Aktualisiert am 25. Februar 2024 von Tobias

Kleines Kind beim Untersuchen von Klettergurt, Helm und Schwimmweste

Zum Klettern mit Kindern braucht es zuallererst einen Kinderklettergurt. Starten die ersten Kletterabenteuer mit Kind in der Kletterhalle oder im Kinderzimmer, dann sind Helm und passende Schuhe zunächst noch verzichtbar (draußen natürlich mit Helm!). Aber ein gut passender Klettergurt ist immer nötig für Kletterspaß. Nun gibt es eine große Auswahl verschiedener Klettergurte für Kinder. Und die Klettergurte funktionieren auch noch nach deutlich verschiedenen Systemen. Wir klären hier, welche Klettergurte für kleine Kinder und welche Klettergurte für größere Kinder geeignet sind und was dabei praktisch ist.

Kleinkinder

Eine Altersgrenze nach unten hin gibt es dabei fast nicht. Praktisch wird aber ein Klettergurt natürlich erst sinnvoll, wenn die Kinder auch anfangen, sich selbst zu bewegen. Und – wahrscheinlich in der Kraxe – zum ersten Mal in exponiertes Gelände mitgenommen werden. Für ein Krabbelkind kann dann eine eigene Sicherung im steilen Gelände schon sehr sinnvoll sein. Hinderliche Größenbeschränkungen gibt es dabei für die meisten Kinder kaum. Viele Kinderklettergurte passen etwa ab einer Oberkörperlänge von 45-50 cm.

Das richtige Klettergurt-System für Kleinkinder

Kind mit Klettergurt genießt die Aussicht auf Berge und Meer

Welche Art Klettergurt kommt nun in Frage, für die ganz Kleinen? Erwachsene klettern heute meist mit Hüftgurt. Dieser „Sitzgurt“, nur um Hüfte und Oberschenkel liegend, ist für kleine Kinder ungeeignet. Da am Anfang des Lebens der Oberkörper relativ lang ist und die Beine relativ kurz, liegt deren Körperschwerpunkt viel weiter oben als der von Erwachsenen. Somit muss auch der Gurt weiter oben am Körper ansetzen. Damit werden im Falle eines Falles kopfüber hängende Kinder und ungünstig einwirkende Kräfte vermieden. Also kommt für kleinere Kinder nur ein Komplettgurt, auch Ganzkörpergurt genannt in Frage. Oder die Kombination aus Hüft- und Brustgurt, was aber eher für etwas Ältere Vorteile bietet (s.u.). Die Auswahl ist ziemlich breit und bunt.

Leichte Handhabung des Komplettgurtes

Kind schwingt am Fels, mit Klettergurt und Helm und Seil

Für die ganz kleinen Kletterer kommt sinnvollerweise nur ein Komplettgurt in Frage. Zumal es diese Gurte auch schon in ziemlich kleinen Größen gibt. Und sie sind meist übersichtlicher anzuziehen als die zweiteiligen Exemplare. Bei der Auswahl gibt es jedoch einiges zu beachten. Den wirklich optimalen Gurt gibt es wahrscheinlich nicht. Je nach Geschmack bieten unterschiedliche Konzepte jeweils eigene Vorzüge. Unser erster Lieblingsgurt, „Fraggle“, bietet den sehr schönen Vorteil, dass er besonders leicht anzuziehen ist. Das schaffen sogar gestresste Eltern direkt am Kletterfelsen oder im Gewusel des Kinderkletterbereichs in der Kletterhalle. Und das schaffen recht bald auch die Kinder selbst, wenn man etwas mehr Geduld mitbringt. Ein weiteres praktisches Extra bei diesem Gurt ist die solide Lasche oben am Rücken, mit deren Hilfe sich die Kinder am Fels sehr elegant „dirigieren“ lassen.

Flexible Komplettgurte

Kleinkind wird nach dem Klettern am Fels abgelassen

Einige andere Klettergurte bieten den Vorteil, besser mit den Kindern mitzuwachsen. Edelrid verkauft den Fraggle-Komplettgurt in zwei Größen. Das decken andere Hersteller mit nur einem Gurt genauso gut ab. Als weiteres Extra neben der flexiblen Anpassbarkeit an das Kind sagte uns bei unserem zweiten Klettergurt die Materialschlaufe sehr zu. Diser Gurt ist aber schwer zu bekommen, und auch etwas schwierig anzulegen. Es sind also gute Alternativen gefragt. Viele Vorzüge bietet ein Gurt mit seltsamem Namen aber coolem Desing:  Ouistiti! Hier sind Materialschlafen, leichtes Anziehen und gute Verstellbarkeit ziemlich geschickt kombiniert (Vorsicht: es gibt auch ein altes Modell, welches diese Vorzüge so nicht bietet!). Das ist tatsächlich für fast alle Bedürfnisse ideal. Nur wer auf weite Reisen geht und ein geringes Packmaß benötigt, für den bleiben die  klassischen kompakteren Komplettgurte die passendere Wahl. Und wer gerne günstig einkauft, für den ist so etwas hier überlegenswert. Vergleichbar sicher, auch vom Markenhersteller und fast unschlagbar günstig.

Bleibt noch, eine lustige Vergleichstest-Geschichte zu empfehlen. Auch wer schon entschieden hat: das ist einfach lesenswert (zwei Anmerkungen: 1.: die Seite ist auf englisch, 2.: nein, wir bekommen nix von denen für den Link!). Aber, wie gesagt, langer Rede kurzer Sinn:  Ouistiti!

Größere Kinder

Früher war sich die Fachwelt einig. Kinder und Jugendliche verwenden Komplettgurte. Oder die Kombination aus Brust- und Hüftgurt. Das gilt heute nur noch für Kleinkinder. Für größere Kinder wird mehrheitlich ein ganz normaler (kleiner) Hüftgurt empfohlen, natürlich in der passenden Größe. Es scheint, die Anatomie der bereits etwas älteren Kinder wird heute doch nicht mehr als so sehr abweichend von Erwachsenen eingeschätzt.

Hüftgurt, ab wann?

Klettergruppen mit Kindern und Jugendlichen beim Felsklettern

Wo allerdings der Übergang zwischen kleinen und großen Kindern liegt, das ist wenig definiert. Häufig wird für den Wechsel zum Hüftgurt ein Alter von sechs bis acht Jahren angegeben. Wer flexibel bleiben will, besorgt eine Kombination aus Brustgurt und Hüftgurt. Beides muss jeweils nach dem Anlegen jeweils mit dem Kletterseil oder mit einer Bandschlinge verbunden werden. Mit dieser Kombination könnte man prinzipiell auch gleich mit seinem Kleinkind starten, wenn die Größe passt. Allerdings bleibt zu bedenken, dass das Anlegen und Einbinden so ein ganzes Stück komplizierter ist. Für die meisten Kinder dürfte also wohl zuerst ein Komplettgurt anstehen und dann nach ein paar Jahren ein Hüftgurt für Kinder. Das gilt so übrigens (wahrscheinlich) auch für Kinder auf Klettersteigen.

Darum Hüftgurt!

So ein Hüftgurt bietet neben zumindest gleichwertiger Sicherheit gleich mehrere handfeste Vorteile gegenüber der alten kombinierten Methode. So ist das Anlegen deutlich übersichtlicher und damit sicherer. Auch ist es mit Hüftgurten für Jungs wie Mädels (für letztere etwas schwieriger) möglich, eventuell erforderliche Toilettengänge ohne Ausbinden zu bewältigen (wichtig bei längeren Routen, erfordert für Mädchen abklippbare Beinschlaufen). Und auch das An- und Ausziehen von Kleidungsschichten, insbesondere Pullovern und Jacken ist viel einfacher möglich. Es lohnt sich also mehrfach, der modernen Variante zu folgen. Dabei ist am wichtigsten, dass der Gurt ordentlich passt. Und gefällt. Und dass das Klettern Kind und Eltern viel Spass bereitet!

 
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