Auf dem Campingplatz Wagenburg im Donautal wird das Zelt aufgebaut

Irgendwann kam auch 2021 der Moment: endlich erlauben die Corona-Auflagen wieder Gruppen-Touren! Wie schon letztes Jahr legen wir gleich los und richten die erste Wochenendtour mit unserer Alpenvereins Familiengruppe aus. Mit 18 Kindern und Eltern liegen wir knapp unter die erlaubte Obergrenze. Dass die geplante Hütte coronabedingt noch geschlossen ist, beheben wir durch spontanes Umplanen. Der schöne Campingplatz Wagenburg in Donautal ist der ideale Ersatz. Los geht’s!

Kinder erforschen wilde Höhlen!

Ein Kind prusikt am Seil aus der Amanda-Höhle

Wir können es kaum erwarten, wieder Draußen-Abenteuer zu erleben. Voller Vorfreude reisen die ersten Familie gleich einen Tag früher an und gehen schon mal Wandern oder erkunden die Höhlen der näheren Umgebung. Vater und Tochter schauen sich zuerst die Amandahöhle an. Die Höhle selbst erweist sich als nicht besonders spannend. Dafür haben wir viel Spaß beim Suchen und Finden des Eingangs. Und das Abseilen in die eine große Halle ist auch spannend. Genauso, wie das wieder hinaufprusiken danach eine gute Übung ist.

Ein Kind zwängt sich durch die engen Schlurfe der Beilsteinhöhle

Die Übung ist sogar so gut, dass wir uns als nächstes lieber eine Höhle ohne Seiltechnik aussuchen. Die Beilsteinhöhle klingt da recht vielversprechend. Dank der unüblich reichlichen Beschilderung am Wanderweg ist sie leicht zu finden. Dafür wird es drinnen schnell interessant. Kinder haben in dieser Höhle einen riesen Vorteil: sie passen um alle Ecken herum! Für Erwachsene ist die Höhle dagegen ziemlich sportlich eng. Aber um so schöner, denn: Wo niemand hin kommt, wird auch wenig zerstört!

Kinder klettern Kletterfelsen!

Grillen am Campingplatz Wagenburg

Gegen Nachmittag kommen langsam alle teilnehmenden Familien auf dem Campingplatz an. Das ist erst einmal Anlass für ein kleines Grillfest. Praktischerweise gibt es Grills zum Ausleihen direkt beim Campingplatz.

Ein Kind klettert am Stuhlfels im Donautal

Aber wir wollen doch eigentlich klettern! Deshalb machen sich gleich nach dem Abendessen (es ist schon ziemlich spät) alle „großen“ Kinder und energetischen Erwachsenen auf den Weg zum nächsten Kletterfelsen. Das ist der sogenannte Übungsfels am Stuhlfels. Oft herrrscht dort viel Gedränge. Nicht so an diesem Abend – und so unter uns ist es noch viel schöner. Die Kinder wollen alle klettern, und gar nicht mehr aufhören, die Routen am Fels zu erstürmen. Zum Campingplatz schaffen wir es nur noch knapp vor Einbruch völliger Finsternis.

Sonnige Kinder-Kletterei am Stuhlfels im Donautal

Am nächsten Tag gehen gleich alle nochmal zum selben Fels. Dieses Mal auch die „kleinen“ Kinder. Systematisch erklettern klein und groß alles, was es dort zu klettern gibt. Insbesondere am Vorsteigen sind die Kinder sehr interessiert und feuern sich dabei gegenseitig an. Die Wand bietet nur wenige Sicherungen für voraussteigende Kinder. Deshalb helfen wir mit selbstgemachten Sicherungspunkten in der Wand (am einfachsten: ein zweites Seil!) nach.

Kletterer drängen sich am sonnigen Fels

Am Nachmittag wird es dann voller und heißer an „unserer“ Wand. Deshalb besuchen wir zuerst den Stuhlfels-Gipfel, um als nächstes auf der anderen Seite wieder bergab ins schattige Felsen-Paradies zu wechseln.

Schön schattiges Kinderklettern an der Westseite des Stuhlfelsens

Hier auf der Westseite ist viel weniger los, und auch der natürliche Sonnenschutz ist heute hochwillkommen. Die Wand ist etwas steiler. Trotzdem klettern Kinder und Erwachsene auch hier gerne und ausdauernd. An einer so steilen Wand kann man aber vor allem auch super „schwingen“ – das eigentliche Highlight für viele Kinderherzen. Zeitweise ist unser Kletterfels großteils zur natürlichen Riesenschaukel umgebaut. Auch das ist gutes Training für Koordination und Vertrauen in das Seil!

Vom Camping mit Kindern

Ein Kind mit Neoprenanzug schwimmt in der Donau

Wenn es nicht ums Klettern geht, organisieren sich die Kinder praktisch selbst. Auf so einem Campingplatz gibt es für Kinder immer was zu tun. Sehr praktisch für Eltern, und sehr passend für so eine Kindergruppe. Mal wird geschwommen (etwas kühl gerade in der Donau, für längeres Baden bietet sich heute ein Neoprenanzug an), am Bach geplanscht, Eis gegessen, Versteck gespielt. Und mal schlendern die Kinder auch einfach so über den Campingplatz und schauen sich alles an. Große Begeisterung und sehr ausdauerndes Zuschauen hat dabei auch ein Angler am Rand des Geländes ausgelöst – offenbar ein faszinierendes Thema, dieses Fische fangen!

Ein Kind klettert am Brückengeländer

Wie meistens geht die gemeinsame Zeit so verflixt schnell rum. Und irgendwann Sonntagabend, nach einem erfüllten Wochenende, ist schon die Abschiedsrunde an der Reihe. Schön, dass wir trotz Corona endlich auch mal wieder eine Alpenvereins-Kindergruppen-Unternehmung machen konnten! Mit Kindern in der Gruppe draußen in der Natur Dinge erleben ist doch was vom Besten!

Ein Donautal Höhlen-Nachschlag

Kinder als Höhlenforscher in der Scheunenhöhle

Uns gefällt das so gut, dass wir als Familie ausnahmsweise einfach bis Montag auf dem Campingplatz bleiben – genug Zeit für weitere Höhlen-Erkundungen. Höhlen hat das Donautal um Hausen im Tal herum so einige zu bieten. Heute interessiert uns das Innenleben der Scheunenhöhle (auch eine der „gut“ beschilderten Höhlen). Und tatsächlich, tief drinnen in dieser Höhle gibt es einen Raum, der einer Scheune in nichts nachsteht. Allerdings ist es etwas lehmig dort drinnen … aber das mögen Kinder ja.

Höhle mit eindrucksvoll hohem Kamin

Für Erwachsene gibt es – etwas besser versteckt – in der Nähe noch ein deutlich weniger lehmiges Loch zum Anschauen. Besonders schick daran sind die beiden Kirchturm-hohen Kamine. Ob man da allerdings hochklettern sollte? Wir bleiben heute brav beim Schauen. Zumal man in manchen Bereichen auch mal bewusst die Natur in Ruhe lassen soll.

Schloss Werenwag zwischen Beuron und Hausen im Tal, von der Donau aus gesehen

Am Ende müssen auch wir letzten Nachzügler uns auf den Weg zurück in den Alltag machen. Der Rückweg nach Hausen im Tal ist sehr malerisch. Sogar die Fahrt nach Hause bietet schöne Aussicht. Und zum Glück ist sie nicht lang. Das geht direkt als Mikro-Abenteuer durch! Wie wundervoll, dass wir solche schönen Wochenenden zusammen haben dürfen.

Und zum guten Schluss mal wieder ein Sicherheitshinweis: Höhlen erforschen (und auch Felsklettern) bitte nur mit Führer oder mit soliden eigenen Kenntnissen! Viel Spaß!


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