Endlich gibt es den/die Trainer*in C Alpinklettern!

Die neue Ausbildung zum Trainer C Alpinklettern ist genau das Richtige für mich. Einfach spitze, da ich bisher maximal im unteren siebten Grad geklettert bin und keine Lust auf zu viel Schneestapfen habe. Dafür treibe ich mich besonders gern kraxelnd im eher leichteren alpinen Gelände herum. Die großen Kleinen sind nun groß genug für eine Woche Selbstständigkeitstraining bei ihrem Papa. (Oder: ich habe genug Vertrauen in die Bande, um mich für eine Woche aus dem Familiengeschäft zu verabschieden.) und mit meinen Erfahrungen erfülle ich die Voraussetzungen für die Ausbildung.

Ausbildungs-Touren zum Training der Kletterfertigkeiten im 4-5. Klettergrad

Trainerin C Alpinklettern ist das Ziel der Ausbildung. Der Grundkurs alpin ist der erste Schritt. Die Rahmendaten: 12 Teilnehmende, zwei Bergführer, 7 Tage auf der Darmstädter Hütte und eine Menge Programm von der richtigen Ausrüstung, über Sichern und Standplatzbau bis hin zu Orientierung, Erste Hilfe am Berg und Lehrproben im Gelände. Plus das Gefühl, unter ständiger Beobachtung zu stehen, um das persönliche Können unter Beweis zu stellen.

Ich bin mittelgut vorbereitet in den ersten Teil der Trainerausbildung gestartet. Die eine oder andere Seite aus dem „Handbuch Ausbildung des Deutschen Alpenvereins“ hatte ich gelesen, das E-Learning Orientierung absolviert. Aber für den Fragenkatalog oder ganz praktische Übungen mit Seil und Karabiner hatte ich keine wirkliche Zeit mehr (Neben dem alltäglichen Wahnsinn zu fünft gibt es einfach nicht viel Luft, außerdem war Badewetter.) Im Rückblick würde ich das anders machen. Hinterher ist man immer schlauer und naja, bestanden ist bestanden (auch wenn der Weg dahin steiniger war als nötig).

Tipps für einen entspannteren Ausbildungskurs

Für die theoretische Vorbereitung:

  • Schaut euch die Kursunterlagen genau und rechtzeitig an! Ihr findet dort als Download das Handbuch, den Fragenkatalog, die Packliste. (Tipp: hochscrollen!)
  • Vergesst das E-Learning Modul Orientierung nicht! Dazu gab es eine extra Einladung mit Zugangsdaten per Mail.
  • Beantwortet für euch den Fragenkatalog vor Antritt des Kurses.
  • Lest die entsprechenden Abschnitte im Handbuch. (Nochmal: das kann man in den Kursunterlagen runterladen. :))
Übung und Ausbildung am Klettergarten Schneekönig

Für die Praxis:

  • Übt HMS und Mastwurf Knoten einhändig zu machen, routiniert (also 100 mal und nicht 5 mal machen – *manche* Ausbilder mögen das sehr …)!
  • Den Schleifknoten solltet ihr aus allen Positionen können.
  • Lest diese Infos zur Standplatzorganisation (Standplatzbau und Seilmanagement).
  • Checkt rechtzeitig, ob euer Material vom Alter die Anforderungen an die PSA (Persönliche Schutzausrüstung) erfüllen und wenn nicht, kauft euch neues Material (oder leiht es aus)!
  • Geht vorher ein paar Mal klettern, am besten draußen (5. Grad sollte sich im Vorsteig gut und sicher anfühlen)!
  • Vergesst nicht die Ausdauer! Ihr müsst zur Hütte kommen. Außerdem stehen Übungstouren mit 10 SL vielleicht mehr auf dem Programm.
  • Kursschwerpunkt ist Klettern mit Einfachseil und Fixpunktsicherung mit HMS!
  • Keile und Friends kommen tatsächlich zum Einsatz!
Der Weg rechts vom Speichersee. Bitte nicht nachmachen.
Keine Empfehlung: dieser (Nicht-)Weg durchs Gebüsch.
Trittsicherheit, Wetterkunde und Felskontakt sind auch Teil der Ausbildung.
Ausbildung am Fels und praktische Wetterkunde

Herausforderungen nach dem Kurs

Selbst, wenn ihr all das vorher macht, werdet ihr noch viel lernen. Die Woche war wirklich intensiv – seit meinem Studium habe ich nicht mehr so viele Inhalte in so kurzer Zeit gelernt. So anhaltend aufgeregt war ich auch schon lange nicht mehr (Effizienz sei dank). Jetzt habe ich ein Jahr Zeit, meinen Klettergurt zu organisieren und mein Risikobewusstsein zu schulen, dass Gruppen mit mir nicht aus Versehen auf dem Weg rechts des Speichersees landen. (Ein Insider für Manu und Martin.)

Mein Grundkurs Alpin im Rückblick

Allein eine Woche in den Bergen mit dem Thema Klettern ist ein Grund zur Freude. Im Kurs B092 hatten wir noch dazu echtes Glück mit der Gruppe und den Ausbildern. Wir haben viel gelernt, viel gelacht und waren viel draußen, wenn es das Wetter zugelassen hat. Selbst die theoretischen Inputs waren kurzweilig und unterhaltsam. (Andi, Martin falls ihr das je lest: Ihr habt das wirklich gut drauf!) Eine systematische Vermittlung aller Grundlagen bildet jetzt die perfekte Basis für mehr Sicherheit und mehr Selbstsicherheit beim Abseilen, Sichern und beim Standplatzbau . Der methodische Leitfanden ist bestimmt eine gute Basis für unsere Lehrprüfung im nächsten Kurs. Ich kann nur sagen: Traut euch und beginnt mit einer Ausbildung beim DAV! Es lohnt sich für euch und den Alpenverein.

Erste Hilfe am Berg in Theorie und Praxis sind Inhalt der Ausbildung
Erste Hiiiiilfffffeee ganz praktisch vermittelt.

Die Hütte – eine Empfehlung

UND, die Darmstädter Hütte ist eine echte Empfehlung insbesondere für Hüttenaufenthalte mit Kindern – egal ob mit oder ohne Kurs. Geht dort hin und esst Knödel (Spezialität vom Hüttenwirt, dem anderen Andi dort oben)!

Die Darmstädter Hütte bei Nebel.
Die Darmstädter Hütte: bei Nebel gemütlich, bei Sonne fantastisch gelegen.

Kategorien: Klettern

1 Kommentar

Ursula · 24. Juli 2023 um 22:19

Ich bin total beeindruckt Diana!

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