Wo macht das Wandern den Kindern am meisten Spaß? Richtig, auf kleinen Abenteuer-Wegen! Dort sind sie beschäftigt mit Kraxeln, Entdecken und Wegfinden. Das ist meist viel schöner und entspannter für die Outdoor-Familie als der breite Feldweg um die Ecke (bei dessen Begehung das „Wann-sind-wir-endlich-da?“ dominiert). Aber wo gibt es diese romantischen kleinen Wege und auf welcher Wanderkarte findet man sie?
Kleine Wanderwege finden
Traditionell wird zur Auswahl einer Wandertour zunächst einmal die Wanderkarte studiert. Tatsächlich finden sich in vielen Wanderkarten bereits ansprechend aussehende Wege. Dies sind in aller Regel diejenigen, die gestrichelt oder gepunktet (noch besser) eingezeichnet sind. Aber zahlreich sind diese von uns gesuchten Wege auf den klassischen Papier-Wanderkarten meist nicht. Und in der Nähe auch nur, wenn man in den Bergen wohnt. Und wer wohnt dort schon?
Zum Glück gibt es heutzutage noch einige weitere praktische Quellen. Man ahnt es schon, die Recherche findet wieder mal auf Computer und Smartphone statt. Da letzteres so praktisch auch gleich mit auf die Wanderung genommen werden kann, konzentrieren wir uns hier auf die smarten mobilen Helfer. Die fungieren dann auch gleich noch als GPS und helfen den Familienwanderern (und allen anderen) bei der sicheren Wegfindung.
Karten-Apps
Weiterhin kann man sich damit seinen aktuellen Standort auf der Karte anzeigen lassen und auch den zurückgelegten Weg aufzeichnen. Dies ist nicht nur für Hänsel und Gretel zum zurückfinden interessant, sondern auch, um beispielsweise zu sehen, wie weit Eltern und Kinder schon gelaufen sind. Oder, um die Route später mit anderen Interessierten zu teilen.
Karten-Auswahl
Für alle Karten-Apps gibt es schöne und praktische Wanderkarten. Sollen die Karten kostenlos sein, so basieren sie meist auf OpenStreetMap. Diese Karte wird durch eine große freiwillige Community erstellt, die unentgeltlich Kartenmaterial im aller Welt zusammen trägt. Besonderer Vorteil dieser Methode für uns ist, dass bei diesen Kartendaten auch zahlreiche Juwelen von kleinen Wegen verzeichnet sind, die sonst auf keiner Wanderkarte zu finden sind. Die reguläre Kartendarstellung von OpenStreetMap ist für Wanderer allerdings weniger geeignet. Dafür gab es bis Anfang 2024 für Oruxmaps mit der spezialisierten Karte 4umaps eine schön anzuschauende und pragmatische Wanderkarte. Die ist jetzt weg – dafür wurde guter Ersatz geschaffen, sogar im Vektor-Format (die Installations-Anleitung sprengt etwas den Rahmen dieses Artikels, komplette Infos gibt es hier). Und es lohnt sich – nirgends sonst lassen sich spannende Kinderwege leichter finden, als auf dieser Karte (da rot markiert)!
Wer in der Schweiz oder in Norwegen unterwegs ist, wird mit Oruxmaps besonders glücklich sein: die sehr guten offiziellen schweizer und norwegischen Landeskarten stehen jeweils in der App direkt online und auch zum Download zu Verfügung!
Offline-Karten am Computer
Community-Apps
Wanderweg-Verzeichnisse
Die dritte Möglichkeit bieten Wander- und Bergsteiger-Portale wie beispielsweise hikr.org. Dort können die Touren nach Schwierigkeit und Lokalität geordnet werden. Auch dies führt zu manchem schönen Treffer, besonders in den Bergen. Oder man schaut sich bei den Premium Wanderwegen (Deutschland – nur ein Beispiel!) um. Wobei die meist zu lang für kleinere Kinder sind und häufig doch noch recht viel langweilige Straße beinhalten (es scheint manchmal wichtiger, an Tourismusorten vorbeizukommen als die schönsten Wege zu verwenden).
Kommerzielle und nichtkommerzielle Wanderkarten
Die vernünftige Wegwahl
Ein guter Anhaltspunkt für den Grad des Abenteuers, der einen auf dem selbst gefundenen Weg erwartet, ist die SAC-Wanderskala. Diese reicht von T1 (sehr einfach und sicher) bis T6 (nur Bergakrobaten zu empfehlen). Für die meisten Familien mit kleineren Kindern dürften sich wohl T1 und T2 eignen. Wird es etwas schwieriger gilt es, sich vorsichtig an die Herausforderung heranzutasten. Praktischerweise sind viele der Wege und Pfade, wie man sie in den 4umaps findet, in der Karte mit einer T-Markierung versehen. So kann man sich bereits vorab relativ zuverlässig informieren. Sonsten hilft eventuell eine Internetrecherche bei einschlägigen Wanderportalen (s.o., hikr.org). Dabei ist allerdings zu beachten, dass die hier beschriebenen Wanderungen zumeist von ausgebufften Berg-Profis geschildert werden und sich die Beschreibungen auch nicht speziell an Familien richten.
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