In einer Zeit vor unserer Verwandlung in „Mama“ und „Papa“ waren wir auch schon in den Bergen unterwegs. Und damals haben wir ganz andere lustige Dinge ausprobiert als heute. Hier einmal ein Beispiel, als Anfang einer kleinen Reihe: Tobis Besteigung des höchsten Plätzchens von (West-) Europa. In Nacht und Nebel über den weiten Weg via Gonella-Hütte von der italienischen Seite (in zwei Anläufen) auf den Mont Blanc. Mit Originaltext von damals, nur etwas gekürzt. Los geht’s!
Mont Blanc von Italien, August 2005
Die ersten Meter Richtung Gonella Hütte (italienische Seite des Mont Blanc) – und schon hängt einer am Tropf!
Die letzten Meter Richtung Hütte: auch so ein markierter Wanderweg kann mal spannend werden..
Endspurt!
Alle daa?? Rein in die warme Hütte, wo es tatsächlich auch noch warmes Essen gibt, um kurz vor Mitternacht. Ein wirklich gastfreundlicher Ort hier!
Kleiner Spaziergang am nächsten Tag.
Dazu ein bisschen Aussicht, auf die Gonella Hütte und den Gletscher drunter.
Aber wie kommt man hier bloß wieder runter?
Aufbruch am nächsten Morgen, Generalrichtung: voraus, nach oben.
Zwischen Hütte und Mont Blanc liegt ein Gletscher, wunderbar zerklüftet, ungespurt, wie unberührt.
Den gilt es zu erkunden, vor dem Weg zum Gipfel. Also los, auf ins Labyrinth!
Führungswechsel, trinken, fotografieren, heute haben wir mal Zeit genug.
Ist doch alles ziemlich spaltig, hier.
Dabei möchte man eigentlich gar nicht auf den Boden schauen, bei der feinen Aussicht nach vorn.
Auch zurückschauen lohnt nicht wirklich, da sieht man doch nur Nebel, und noch mehr Löcher überall im Boden..
Was für ein hübsches Spalten-Abbruch Exemplar 🙂
Spuren? Freiwillige vooor!!
Da sind wir gerade durch. In einem fast perfekten Kreis. Tja..
Aber bei so einem schönen Gletscher, wer will da nicht auch mal einen Umweg gehen?
Blick zurück, (fast) bis zur Hütte.
Und mal wieder bisschen Pause.
Ja wo will er denn jetzt schon wieder hin, der liebe Tobi? Stand nicht in der Beschreibung von dieser Route was von ‚peu difficile‘??
Stimmt schon, das hier ist nicht ganz der übliche Weg. Aber in dem liegt an dieser Stelle gerade so viel Neuschnee, dass man sich auch gleich einen Tunnel hindurch graben könnte. Also gibts mal ein bisschen Abwechslung: Eisklettern.
Dazu eine Aussicht von, naja, vielleicht 20 Metern?
Eisklettern advanced. Nein, das ist ganz bestimmt auch nicht der Normalweg, hier.
Aber weil es doch auch jede Menge Spaß macht, geht Alex eben noch ein bisschen weiter rauf hier. An dieser Stelle war dann aber erst mal Schluss mit Spielen, immerhin wollen wir heute noch einen Weg nach oben finden, den man auch bei Nacht im Halbschlaf noch problemlos gehen kann.
Also: neuer Versuch. Hier gehts auch gleich erheblich leichter.
Alex erfolgreich zurück am Boden.
Und bisschen Sonne ist auch wieder dabei.
Tolle Gletscherlandschaft.
Und alles ganz für uns allein 🙂
Schon wieder alles so undurchsichtig, hier? Na gut, genug gespielt..
Rueeeeckzug!
Nächster ‚Morgen‘, nach zwei Stunden Schlaf: Weckruf um Mitternacht – ‚Monte Bianco, 12 o clock!‘ Aufstehen für Alex und mich, auf gen Mont Blanc!
6 Uhr, 4002 Meter, Sonnenaufgang inclusive!
Und auch der Weiterweg sieht doch sehr hübsch aus. Und auch hier wieder gar wunderbar und völlig unberührt.
Dazu ein schneller (und bisschen schiefer) Blick zurück ins Tal.
Wolkenmeere unter uns, und über uns nur blau.
Huch, der Mont Blanc, da ist er ja!
Laanger und ausgetretener Wanderpfad zum Gipfel inclusive.
Und dazu eine nicht sehr schmucke SchutzHütte (Bivouac Vallot), auf etwas über 4300m.
Und gar viele Leute, trotz der späten Stunde. Zum Glück sind die nun fast alle schon beim Absteigen..
Ist das da unten Chamonix? Kommen da die ganzen Leute her?
Von da jedenfalls kommen wir her. Ganz schön schön, dieser Grat!
Der Gipfel des höchsten Bergs von Westeuropa. Naja, ziemlich hoch, zumindest mal. Und ziemlich einsam, schon wieder mal, zum Glück.
Mit Aussicht, naja, wie aus dem Flugzeug eben.
Und niemand mehr da, außer uns beiden.
Tiefblicke ins Wolkenmeer.
Was das Wetter wohl so bringen mag? Gut, dass wir heut hier hochgelaufen sind..
Und auch beim Runtergehn ein hübsch menschenleerer Berg. Und viel weniger anstrengend, in diese Richtung.
Eigentlich ist die Aussicht von weiter unten ja viel schöner..
Na da schau her, zwei Gipfel-Aspiranten-Nachzügler. Eigentlich die einzig sinnige Variante, um bei sicherem Wetter den Massen zu entkommen.
zurück beim Biwak: knapp 500 Höhenmeter in 30 Minuten.
Wieder allein, auf dem Weg zurück nach Italien.
Am Ende dieses Grats steht die Gouter-Hütte. Von dort startet sie, alltäglich, die wilde Jagd der Meute auf den Gipfel.
Nach 1800 Höhenmeter hoch und der Hälfte schon wieder runter schwinden die Kräfte dann doch sehr deutlich. Grund genug, im Eis auch mal eine Seillänge schön brav gesichert anzugehen.
Durchbrechung der 4000-Meter-Marke nach unten: links wartet wieder unser altbekannter Gletscher.
Und rechts nochmal der Aiguille de Bionassay, in ganzer Pracht.
Jaa, da müssen wir noch durch. Gut, dass wir den Weg durchs Labyrinth nach nunmehr drei Begehungen nun doch schon ein bisschen kennen.
Andere Berge, für einen anderen Tag.. wir sind zunächst mal wieder zum Ausgangspunkt zurückgekehrt, so ca. um 18:30 Uhr, glücklich und zufrieden, und ganz erheblich fertig.
Höhenmesser: hübsche Diagramme kann man basteln, mit den Daten, die er sammelt. Was man hier sieht ist, wann wir wie hoch waren an dem Tag an dem wir auf den Gipfel gelaufen sind. Und, wie lange wir gebraucht haben für einmal nach oben und zurück. Und, wie wenig Zeit war, zwischen dem Tiefschnee-Erkundungsgang vom Vortag und dem Aufbruch früh am Morgen..
Unsere gemütliche (und meistens angenehm leere) Hütte.
Ein Bergsteiger auf dem Weg zur Hütten-Toilette.
Letzter Blick auf ‚unsern‘ Gletscher, kurz vor dem Abstieg.
Wohin man schaut, überall nur hübsche Berge.
So also sieht der Weg zur Hütte bei Tageslicht und ohne Schnee aus. Schon interessant..
Jede Menge lustiges Gestein.
Und ein weiter Weg zurück, zumeist durch eben dieses.
Land aus Stein.
Da, plötzlich, unvermittelt, Grün!
So ein Tal kann doch so schön sein!
Allerdings, wo Tal ist, da sind auch Menschenmassen nicht mehr fern..
Auch der Weg zurück zum Auto bietet durchaus noch wirklich Schönes. Ein netter Abschluss, um zufrieden von hier wegzugehn.
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