Hüttenwandern mit Kindern bietet eine großartige Möglichkeit, über längere Zeit mit der ganzen Familie draußen in der Natur zu sein. Weitwanderer nehmen ein Zelt, packen Essen für eine Woche in den Rucksack, und ziehen los. Das funktioniert so rustikal auch mal für Familien mit kleinen Kindern. Aber es geht auch eleganter.

Idyllische Hütte am Fluss

Gewicht im Rucksack und Logistik vereinfachen sich nämlich enorm, wenn wir die Weitwanderung als (gerne auch mehrtägige) Hüttenwanderung planen. Hüttenwandern mit Kindern ist ziemlich attraktiv: Zelt und Essen können (weitgehend) zu Hause bleiben und das Wetter ist nur halb so wichtig. Und das Beste: für die Kinder gibt es mit jeder neuen Hütte auch jeden Abend wieder neue Motivation, etwas zu erforschen.

Wohin zur Hüttenwanderung mit Kindern?

Kinder auf der Hüttenterrasse

Für entspanntes Hütten­­wandern mit Kindern braucht es ein gute Infrastruktur. Die Hütten sollten nahe beieinander liegen, mit nicht zu vielen Höhenmetern dazwischen. Und es sollte in den meisten Hütten Essen oder Essensvorräte geben, um das Gepäck erträglich zu halten. Denn das hat jede Familie mit Kindern ohnehin immer genug dabei. Die gesuchte gute Infrastruktur gibt in es vielen Gebieten der Alpen. Aber auch Norwegen und Teile der schwedischen Berge (Fjell/Fjäll) sind hervorragende Wandergebiete zum Hüttenwandern mit Kindern.

Beim Hüttenwandern mit Kind auf dem Weg zur Hütte

In den Alpen empfehlenswert sind vor allem die etwas sanfteren Randgebiete. Zum Beispiel das Lechquellengebirge, die karnischen Alpen, die bayerischen Voralpen. In Norwegen hat es uns als kindergerecht sehr die Fjordruta bei Trondheim angetan. Aber auch z.B. das Tafjordfjell und Teile des Kungsleden in Schweden sind recht gut geeignet (sowohl im Norden wie auch im südlichen Teil).

Anforderungen und Motivation

Angekommen bei der nächsten Hütte

Was kommt auf die Kinder zu beim Hütten­wandern? Einerseits müssen sie nach dem Loslaufen ohne Verhandlungsmöglichkeit ganz schlicht bis zur nächsten Hütte weiterlaufen. Das kann manchmal schwierig sein, befreit aber zugleich auch von endloser Diskussion über Sinn oder Unsinn des Laufens. Allen ist klar: Das Ziel des Tages ist die nächste Hütte. Und im Freien übernachten als Alternative wollte bisher dann doch noch keines unserer Kinder …

Die Hüttenwander-Kinder stürmen die Speisekammer

Andererseits sind gerade die Hütten immer wieder sehr motivierend. Am Abend eine neue und noch unbekannte (frische;) Hütte zu erreichen, das ist immer wieder spannend. Neben Entdeckergeist motiviert natürlich auch die Verheißung einer neuen Speisekammer (Norwegen) oder Abendkarte (Alpen) sehr. So mögen unsere Kinder mittlerweile leider tatsächlich das Wandern von Hütte zu Hütte lieber als Trekking mit Zelt und Rucksack. Mal sehen, was da zukünftig noch zu erreichen ist…

Logistik einer Kinder-Hüttentour

Kinder auf der Bank in einer Berghütte, Ausruhen von der mehrtägigen Hüttenwanderung

Sehr viel Vorbereitung braucht eine Hütten­wanderung mit Kindern nicht. Ein schönes Gebiet will ausgesucht werden. Dazu sollte etwas Infomaterial herangeschafft werden (siehe unten). Und in der Hauptsaison sollte zumindest in den Alpen vorher eine Reservierung auf den Hütten durchgeführt werden. Zwar nehmen die Alpenvereinshütten immer auch Gäste ohne Reservierung an, aber mit Familie in der Wirtsstube auf den Bänken zu schlafen ist ja auch nicht schön. Auch in Norwegen lassen sich Hütten zum Teil reservieren, was besonders für Juli und Anfang August (norwegische Ferien) empfehlenswert sein kann.

Kind auf improvisierter Schaukel vor einer Hütte

Gerade so eine fix geplante Reiseroute mit wandernden Kindern braucht auf jeden Fall auch ein paar Pause-Tage. Noch besser ist es natürlich, wenn diese flexibel nach Wetter und Laune eingelegt werden können. Das spricht – wenn möglich – sehr für Ausweichen auf die Randgebiete der Ferien wie auch der Berge, um auf Reservierung verzichten zu können. Mit Kindern ist flexibel immer besser.

Bücher und Karten – schöne Pläne

Buch zur Fjordruta vor der Hütte gelesen

Schöne Information über das Hüttenwandern mit Kindern gibt es auch in Buchform. Für die Alpen um Süddeutschland herum hier sehr stimmungsvoll und mit guten Tipps, oder etwas pragmatischer, dafür mit größerer Auswahl an Wandertouren. In der Schweiz bietet der Bergfloh schon traditionell gute Information zum Mehrtageswandern mit Kindern. Für Norwegen gibt es zumindest allgemein gute Planungs-Bücher, z.B. zur Fjordruta.

Natürlich sollte auch beim Wandern mit Buch immer eine gute Karte oder zumindest Handy-App dabei sein. In den Alpen sollte das meist die Karte vom Alpenverein sein. In Norwegen werden mittlerweile Karten zum Selbstausdrucken oder als App empfohlen, ebenso in Schweden.

Ausrüstung – Im Schlaf(sack)

Kinder im Hüttenschlafsack

Viel Ausrüstung wird zum Hüttenwandern nicht benötigt. Eine Zusammen­fassung gibt es in unserer Packliste. Neben normaler Kinder- und Wanderausrüstung ist eigentlich nur der Hüttenschlafsack speziell erwähnenswert. Zum Hüttenwandern gehört fix ein Hüttenschlafsack für jeden. Bettwäsche ist zwar auch nett, wäre aber ganz klar zu viel Gepäck. Für die Eltern geht dabei unserer Meinung nach nichts über Seidenschlafsäcke. Die sind nicht am billigsten und nicht am stabilsten, dafür sehr leicht und angenehm. Wir sind Fans! Allerdings sind wir bei den Kindern pragmatischer: Mikrofaser ist einfach stabiler, und auch nicht viel schwerer. Und bei dem niedrigen Preis fällt es auch nicht schwer, unten ein paar cm abzunähen, so dass die Größe stimmt. Für Kleinkinder haben wir so auch schonmal aus einem Schlafsack zwei gemacht – passt!

Kinder spielen auf dem Hüttenboden

Auch Hüttenschuhe kann man mitnehmen. Aber in Anbetracht des Volumens und Gewichts von (in unserem Fall) fünf Paar Hüttenschuhen verzichten wir dankend – und schleichen leise und elegant mit unseren Wandersocken durch die Hüttengänge (Kinder sind sowieso schon laut genug, auf so einer Hütte ;).

Und los geht’s!

Einsame Hütte in Norwegen

Ausrüstung und Infos sind besorgt, die Familie ist im Boot, jetzt soll das Kinder­wandern losgehen. Aber wie am besten anfangen? Natürlich probiert, wer noch nie mit seinen Kindern wandern war, erst einmal eine Tageswanderung aus (möglichst mit spannenden Erlebnissen für die Kinder). Genauso sollte die erste Hüttentour zunächst mit einer Hütte ausprobiert werden.

Gemütlich auf der Hütte

Wenn das alles gut passt, begrenzen nur Zeit und Ausdauer (und vielleicht das Geld) das Erlebnis toller mehrtägiger Hüttenwanderungen mit den Kindern. Wir sind mindestens einmal im Jahr gerne auch mal zwei Wochen lang unterwegs – sehr schöne Outdoor-Erlebnisse für die ganze Familie und tolle Erinnerungen garantiert.

 
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Kategorien: Wandern

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